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Die Untersuchungen, ob Cannabisrauchen die Lunge und Atemwege schädigt, konzentrieren sich im wesentlichen auf die Fragestellung, ob die gesundheitlichen Folgen von denen des Tabakrauchens unabhängig sind oder nicht. Allgemein kann man sagen, dass sich auch Cannabis-Raucher, die nicht zusätzlich Tabak rauchen, einer höheren Gesundheitsgefahr aussetzen. Diese erhöht sich weiter, wenn Cannabis mit Tabak zusammen geraucht wird.
- Die Dosis des berauschenden THC liegt pro Hasch-Zigarette heute bei 150 Milligramm, in den 60er Jahren war sie mit zehn Milligramm um ein Vielfaches geringer. Deshalb sind Rückschlüsse über mögliche Langzeitfolgen aus Studien der 60er und 70er Jahre kaum möglich.
- Regelmäßige Cannabis-Raucher leiden deutlich öfter unter chronischem Husten, Auswurf und akuter Bronchitis als Nichtraucher.
- Einige Studien legen nahe, dass junge Cannabis-Raucher gefährdet sind, eine chronischen Lungenerkrankung zu bekommen, insbesondere wenn sie noch zusätzlich Tabak rauchen.
- Wer am Tag drei bis vier Marihuana-Zigaretten raucht, setzt sich dem gleichen Bronchitis-Risiko und der gleichen Gefahr für die Atemwegschleimhäute aus wie ein Raucher, der 20 oder mehr Zigaretten raucht.
- Der Zug an einer Cannabis-Zigarette ist gewöhnlicherweise um 2/3 und der Inhalationsgrad um 1/3 stärker. Ebenso wird beim Cannabisrauchen durchschnittlich viermal solange die Luft angehalten wie beim Zigarettenrauchen. D.h., die Atemwege sind einer größeren Belastung durch Kohlenmonoxid und Rauchpartikel wie Teer ausgesetzt als beim Rauchen einer ähnlichen Menge Tabak.
- Wer Marihuana raucht, schädigt vermutlich sein Immunsystem. Abwehrzellen, die die Lunge vor Krankheitserregern oder Krebszellen schützen, werden geschwächt. Regelmäßige Cannabis-Raucher sind anfälliger für Krankheiten.
- Nicht endgültig geklärt ist die Frage, ob Marihuana-Konsum zu Lungenkrebs führt. Einige Indizien sprechen allerdings dafür. So enthält der Rauch einer Cannabis-Zigarette viele der vom Tabak bereits bekannten krebserregenden Stoffe (Karzinogene) in bis zu 50% höherer Konzentration. In den Atemwegen lagert sich bei einem Joint etwa viermal soviel Teer ab wie beim Rauchen einer filterlosen Zigarette. Zigaretten- und Cannabis-Raucher zeigen außerdem eine erhöhte Zellenabnormität, die auf einen kumulativen Effekt bei Konsum von beiden zurückzuführen ist. Allerdings gibt es auch Studien, die keinen Beleg für einen Zusammenhang zwischen Cannabisrauchen und von Tabak verursachten Krebserkrankungen finden konnten.
- THC hat aber wohl einen kurzfristigen bronchialen Effekt, der vermuten lässt, dass THC therapeutisch zur Behandlung von Asthma eingesetzt werden kann.
Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass diese Ergebnisse der weitläufigen Annahme widersprechen, Cannabisrauchen sei "gesünder" als das Rauchen von Tabak.